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Cedevita Olimpija empfängt BC Vienna – Duell mit klaren Rollen, aber offenem Ausgang

Runde 6 der ABA League bringt für BC Vienna die nächste Bewährungsprobe: Das Team von Head Coach Mike Coffin gastiert am Sonntag (09.11.2025, 19:30 Uhr) bei KK Cedevita Olimpija. Die Slowenen zählen traditionell zu den Topadressen der Adriatic Basketball Association (ABA) und gelten als klare Favoriten, doch die Wiener reisen mit wachsender Stabilität an.

Nach fünf gespielten Runden hält Vienna bei zwei Siegen und drei Niederlagen in der Gruppe B. Die jüngste Vorstellung in Sarajevo zeigte trotz knapper Niederlage gegen KK Bosna (71:68) erneut den Aufwärtstrend im Spiel der Wiener, die sich in der physischen Liga zunehmend behaupten.

Dreieinhalb Minuten vor dem Ende lag Vienna noch mit 68:63 in Führung, ehe in der Crunchtime kein Punkt mehr gelang, ein Umstand, aus dem das Team Erfahrung gesammelt hat und den man künftig vermeiden will. Cedevita dagegen startete solide in die Saison und hält aktuell bei einer positiven Bilanz von 3:1 – eine schwierige Aufgabe also für Vienna, das in Ljubljana den Favoriten fordern will.

Der ABA-Roster der Wiener kann sich in dieser Woche gezielt auf das Auswärtsspiel vorbereiten, da die Begegnung in der Basketball Bundesliga (BSL) am Wochenende terminüberschneidend stattfand und mit einem verjüngten Team bestritten wurde, das in Kapfenberg beim amtierenden Meister eine deutliche 96:65-Niederlage hinnehmen musste.

Zahlen, die für Cedevita sprechen

Statistisch spricht vieles für die Gastgeber: Cedevita erzielt im Schnitt über 95 Punkte pro Spiel und trifft dabei 51,9 Prozent aus dem Feld, während Vienna auf 77 Punkte bei 43,5 Prozent Trefferquote kommt. Auch von der Dreierlinie agieren die Slowenen deutlich effizienter (39,7 zu 32,2). Vienna kann im Rebounding mithalten, leistet sich jedoch mit durchschnittlich 15 Ballverlusten pro Partie zu viele Fehler, Cedevita liegt in dieser Kategorie bei unter zehn.

Auffällig ist zudem, dass die Mannschaft aus Ljubljana in nahezu jeder Partie früh Kontrolle über das Tempo und den Rhythmus übernimmt. In der Ballbewegung zeigt Cedevita mit rund 20 Assists pro Spiel die größere Struktur, während Vienna seine Chancen vor allem über Einsatz und Physis sucht.

Ein kleiner Vorteil könnte in der Frische liegen, da Cedevita zusätzlich im EuroCup gefordert ist, dem zweithöchsten europäischen Klubbewerb hinter der EuroLeague. Die Mannschaft von Zvezdan Mitrović verlor dort zuletzt zu Hause gegen den litauischen Vertreter Neptūnas Klaipėda mit 91:94.

Defensive Disziplin und Rebounding

Für Coffin und sein Team wird entscheidend sein, den Ballverlusten vorzubeugen und im Rebounding gegen die athletischen Big Men Ljubljanas’ standzuhalten. Mit durchschnittlich rund 33 Rebounds pro Spiel bewegt sich Vienna in dieser Kategorie im Ligamittelfeld, muss gegen Cedevitas physisch starke Frontcourt jedoch konsequent dagegenhalten. Besonders auf Rašid Mahalbašić und Darko Bajo wartet dabei eine anspruchsvolle Aufgabe gegen die tief besetzte Rotation der Slowenen.

Zudem gilt es, Guard Aleksej Nikolić zu kontrollieren, der in den letzten vier Spielen insgesamt 66 Punkte erzielte und eine Dreierquote von 53,3 Prozent aufweist. Auch Umoja Adeyemi Gibson, MVP der ersten Runde, zählt mit durchschnittlich 12,25 Punkten pro Partie zu den verlässlichsten Scorern der Slowenen.

Vienna vertraut auf seine Stärken

Auf der Gegenseite vertraut Vienna auf seine Außenschützen um Gregor Glas, der zuletzt mit 23 Punkten überzeugte und auf seinen ehemaligen Klub trifft, für den er von 2023 bis 2025 unter Vertrag stand, sowie auf Souleymane Boum Jr. (gegen Budućnost 18 Punkte, 4/7 von draußen), Luka Runjić und Luka Ašćerić, die dem Backcourt Konstanz, Spacing und zusätzliche Tiefe verleihen. Zusätzlich setzt Coffin auf die defensive Disziplin des jungen Kaders, die zuletzt KK Mega Basket im Hallmann Dome im letzten Viertel in die Knie zwang.

Das Duell in der Stožice Arena verspricht intensiven Basketball – zwischen einem etablierten EuroCup-Team und dem ehrgeizigen Liga-Neuling aus Wien, der weiter beweisen will, dass er in der ABA League angekommen ist.