Thomas Holzgruber als Präsident des Wiener Basketball Verbandes bestätigt
Die heutige ordentliche Hauptversammlung des Wiener Basketball Verbandes (WBV) fand in den Seminarräumen der neuen Sport Arena Wien statt, ein passender Rahmen für den Landesverband, der in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist und den Basketball in der Bundeshauptstadt auf ein neues Niveau gehoben hat.
Dabei wurde Thomas Holzgruber erneut als Präsident bestätigt. Damit steht der 57-Jährige Funktionär bis 2029 an der Spitze des Wiener Basketballs, der sich in den letzten Jahren zu einer treibenden Kraft in der österreichischen Basketballlandschaft entwickelt hat.
Der bisherige Vizepräsident Smajo Pasalic, der auch als Finanzreferent tätig war, schied aus dem Vorstand aus, da er die Funktion des Präsidenten beim Wiener Handballverband übernommen hat. An seine Stelle rückt Melody Buchegger-Golabi, die künftig als Vizepräsidentin fungiert und den Vorstand weiblicher und breiter aufstellt.
Dem Vorstand gehören Peko Baxant (Vizepräsident), Herbert Ahammer (Vizepräsident und Sportreferent), Melody Buchegger-Golabi (Vizepräsidentin), Christoph Rohacky (Vizepräsident und Schiedsrichterreferent), Martina Remler (Wirtschafts- und Finanzreferentin), Peter Rezar (Rechtsreferent), Brigitta Zahour (Damenreferentin)sowie Patrick Gasselich (3×3 Referent) an.
Der alte und neue Präsident bedankte sich in seiner Rede ausdrücklich bei den Vereinen für ihr Vertrauen, bei seinem Vorstand sowie bei seinen langjährigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Verband, darunter Roland Schönhofer, Karin Heimerl und Petra Hönig, für deren kontinuierliche Arbeit und Engagement.
Neben den Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertretern nahmen auch ÖBV-Präsident Helmut Niederhofer sowie Generalsekretär Aldin Saracevic an der Hauptversammlung teil, die die enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesverband unterstrichen.
Wien im Basketball-Boom – EuroLeague kommt in die Stadt
Inhaltlich stand die Versammlung im Zeichen des anhaltenden Basketball-Booms in der Bundeshauptstadt. Wien hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als Basketballstadt etabliert, mit der FIBA 3×3-Weltmeisterschaft 2023, der Europameisterschaft 2024 sowie dem neu hinzugekommenen 3×3-Masters-Turnier am Heumarkt.
Auch auf der 5×5-Vereinsebene sorgt die Teilnahme des BC Vienna an der ABA League für internationale Aufmerksamkeit. Durch die regelmäßigen Begegnungen mit renommierten Klubs aus Südosteuropa, in deren Reihen immer wieder ehemalige NBA-Spieler oder aktuelle Nationalteamspieler stehen, gastiert Basketball auf höchstem Niveau in Wien.
Ein nächstes Highlight wartet bereits am 23. November 2025, wenn BC Vienna in der ABA League auf den serbischen Spitzenklub KK Crvena Zvezda trifft – ein Duell, das die Attraktivität des Basketballstandorts Wien einmal mehr unterstreicht. Diese Spiele tragen nicht nur zur sportlichen Entwicklung des Teams bei, sondern stärken auch das spielerische Niveau und das öffentliche Interesse am Basketball in der Bundeshauptstadt.
Ein weiteres großes Highlight wartet mit dem EuroLeague-Spiel zwischen dem traditionsreichen und international erfolgreichsten Klub des Balkans, KK Partizan, und dem griechischen Topteam Olympiakos BC, das im Jänner 2026 erstmals auf österreichischem Boden in der Wiener Stadthalle ausgetragen wird. Weitere Informationen folgen in Kürze.
Infrastruktur & Finanzen
Trotz des sportlichen Aufschwungs bleibt die Infrastrukturfrage ein zentrales Thema. Besonders im Blickpunkt steht die Postsporthalle, die zwar derzeit noch genutzt werden kann, deren Abriss aber für 2027 vorgesehen ist. Holzgruber betonte, dass der Verband gemeinsam mit der Stadt Wien an nachhaltigen Lösungen arbeiten werde, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, und bedankte sich mehrfach für die tatkräftige Unterstützung der Stadt Wien in den vergangenen Jahren.
Auch wenn mit der Sport Arena Wien erst vor wenigen Wochen eine neue multifunktionale Halle feierlich eröffnet wurde, bleibt die Problematik rund um verfügbare Trainings- und Spielstätten weiterhin bestehen, insbesondere für Vereine im Breiten- und Nachwuchssport. Holzgruber kündigte an, sich künftig verstärkt dafür einzusetzen, weitere Hallen für Trainings- und Spielbetrieb zu gewinnen, um dem steigenden Interesse und der wachsenden Zahl aktiver Basketballerinnen und Basketballer in Wien gerecht zu werden.
Der Verband verfügt über eine solide und verlässliche finanzielle Basis, die es ermöglicht, laufende Projekte langfristig abzusichern und neue Initiativen zielgerichtet umzusetzen. Diese stabile Ausgangslage schafft zugleich den nötigen Handlungsspielraum, um auf Entwicklungen im Wiener Basketball flexibel reagieren und Zukunftsprojekte nachhaltig gestalten zu können.
Schiedsrichterwesen als gemeinsames Anliegen
Ein weiterer Schwerpunkt der Hauptversammlung war die Schiedsrichterthematik. Die jüngste Ankündigung der Pflichtschiedsrichter-Pönale habe eine notwendige und sachliche Diskussion ausgelöst – auch innerhalb der Vereine. Dabei herrsche breiter Konsens, dass mehr Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter dringend gebraucht werden und dass die Vereine diesen Weg gemeinsam mit dem WBV unterstützen wollen.
Nachwuchsarbeit auf breiter Basis
Gleichzeitig soll der Mini- und Nachwuchsbereich noch stärker entwickelt werden. Der WBV hat bereits in den vergangenen Jahren wichtige Schritte gesetzt: U8-Turniere wurden erfolgreich etabliert, und inzwischen werden alle Altersklassen von U8 bis U19 gespielt, bei Burschen ebenso wie bei Mädchen.
Neu ist in dieser Saison die Wiener Damen-Erste-Klasse, die gemeinsam mit der WU19, der Damen-Landesliga und der Damen-Zweiten-Liga das Angebot im weiblichen Bereich komplettiert. Damit kann der WBV erstmals ein durchgängiges Angebot von der U8 bis zur Damen-Bundesliga bieten, sowohl im Breiten- als auch im Leistungssportbereich.
Zudem wurde erstmals auch die U13-Kategorie auf Wiener Ebene ausgetragen, sowohl bei den Burschen als auch bei den Mädchen, ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung der Nachwuchsstruktur in Wien.
Darüber hinaus soll die Vienna Basketball Academy künftig eine noch stärkere Rolle in der Talenteentwicklung spielen, um junge Spielerinnen und Spieler frühzeitig zu fördern und gezielt auf den Leistungssport vorzubereiten.
Impulse für Infrastruktur am Pier 22
Darüber hinaus kündigte Holzgruber an, dass der WBV mit der Stadt Wien Gespräche über mögliche Verbesserungen am neuen Basketballcourt am Pier 22 auf der Donauinsel führen wird. Dabei soll es insbesondere um Möglichkeiten gehen, das Verletzungsrisiko zu verringern, die Spielqualität zu verbessern und die Anlage langfristig aufzuwerten – etwa durch Anpassungen am Dach, neue Netzkörbe und kleinere bauliche Maßnahmen, um den Court auch für zukünftige Basketball-Events noch attraktiver zu machen.
Der Court hat bereits kurz nach seiner Eröffnung internationale Aufmerksamkeit erregt und gilt als neues Aushängeschild des Wiener Freiplatzbasketballs. Bis nach Japan hat sich dieses einzigartige Projekt herumgesprochen und steht sinnbildlich für den wachsenden Stellenwert des Basketballs in unserer Stadt.
Neue Wege und Sichtbarkeit
Auch die Öffentlichkeitsarbeit soll künftig weiter verstärkt werden, um Basketball in Wien noch sichtbarer zu machen. Geplant sind neue Initiativen im Bereich Social Media, verstärkte Medienkooperationen sowie gemeinsame Projekte mit Partnern aus dem Bildungs- und Hochschulbereich, etwa in Zusammenarbeit mit der ACSL (Austrian College Sports League), die den College Basketball in Wien auf ein neues Niveau hebt und die Begeisterung junger Spielerinnen und Spieler zusätzlich fördert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der weiteren Professionalisierung der Spielübertragungen. Künftig sollen mehr WBV-Spiele per Livestream übertragen werden, um die Reichweite des Wiener Basketballs zu vergrößern, den Vereinen zusätzliche Sichtbarkeit zu geben und zugleich wertvolle Analysegrundlagen zu schaffen.
„Basketball in Wien erlebt derzeit eine Phase, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Basketball wird in der Bundeshauptstadt immer größer und beliebter, diese Chance gilt es zu nutzen. Diese Dynamik müssen wir einsetzen, um die Strukturen weiterzuentwickeln und den Sport langfristig zu verankern“, so Holzgruber nach seiner Wiederwahl.
Der Wiener Basketball Verband blickt damit mit einem gefestigten Team und einer klaren Vision in die Zukunft – mit dem Ziel, Basketball als fixen Bestandteil der Wiener Sportkultur weiter zu stärken.
